Wackernagel

Wackernagel
Wạckernagel,
 
1) Jacob, schweizerischer Sprachwissenschaftler und Philologe, * Basel 11. 12. 1853, ✝ ebenda 22. 5. 1938, Sohn von 4); wurde 1879 Professor in Basel, 1902 in Göttingen und 1915 erneut in Basel, verfasste u. a. bedeutende Werke zur Grammatik des Griechischen, zur Syntaxforschung sowie eine grundlegende altindische Grammatik.
 
Werke: Das Dehnungsgesetz der griechischen Composita (1889); Altindische Grammatik, 5 Teile (1896-1964, fortgeführt von A. Debrunner u. a.); Sprachliche Unterss. zu Homer (1916); Vorlesungen über Syntax mit besonderer Berücksichtigung von Griechisch, Lateinisch und Deutsch, 2 Bände (1920-24).
 
Ausgabe: Kleine Schriften, herausgegeben von B. Forssman, 3 Bände (1-21969-79).
 
 
Sprachwiss. u. Philologie. J. W. u. die Indogermanistik heute, hg. v. H. Eichner u. H. Rix (1990).
 
 2) Martin, schweizerischer Kunsthistoriker, * Basel 2. 1. 1881, ✝ Cottens (Kanton Waadt) 14. 1. 1962; lehrte zwischen 1908 und 1919 in Halle (Saale) und Leipzig und war 1920-48 Professor für Kunstgeschichte in Münster.
 
Werke: Darstellung und Idealisierung höfischen Lebens in den Holzschnittwerken Kaiser Maximilians I. (1905); Die Plastik des XI. und XII. Jahrhunderts in Apulien (1911); Der Lebensraum des Künstlers in der florentinischen Renaissance (1938).
 
 3) Philipp, Literar- und Kirchenliedhistoriker, * Berlin 28. 6. 1800, ✝ Dresden 20. 6. 1877, Bruder von 4); 1849-61 Direktor der Realschule in Elberfeld (heute zu Wuppertal); 1848 Mitbegründer des evangelischen Kirchentags, beschäftigte sich besonders mit der Erforschung des evangelischen Kirchenlieds.
 
Werke: Bibliographie zur Geschichte des deutschen Kirchenliedes im 16. Jahrhundert (1855); Das deutsche Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts, 5 Bände (1864-77).
 
 
Ludwig T. Schulze: P. W.. .. (1879).
 
 4) Wilhelm, Pseudonyme Paris, Arodian de Cologne [də kɔ'lɔɲ], Philologe, * Berlin 23. 4. 1806, ✝ Basel 21. 12. 1869, Vater von 1), Bruder von 3); Schüler F. H. von der Hagens und K. Lachmanns, ab 1833 Professor in Basel, gilt neben J. Grimm als bedeutendster Germanist seiner Zeit. Er veröffentlichte zahlreiche Untersuchungen zur altdeutschen Sprache und Literatur sowie kritische Textausgaben deutscher und französischer Literatur des Mittelalters (»Altfranzösische Lieder und Leiche«, 1846). Daneben schrieb Wackernagel auch am Minnesang orientierte Lyrik (»Gedichte eines fahrenden Schülers«, 1828).
 
Herausgeber: Walther von der Vogelweide nebst Ulrich von Singenberg und Leutold von Seven (1862); Altdeutsche Predigten und Gebete aus Handschriften (herausgegeben 1876).
 
Ausgabe: Kleinere Schrr., 3 Bände (1872-74, Nachdruck 1966).

Universal-Lexikon. 2012.

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